|
![]() Städte, Gemeinden und Landkreise weisen auf unterdrücktes Volk hin Seit 1950 wird das ehemals souveräne Tibet von China besetzt gehalten. Der bis heute andauernden Unterdrückung des tibetischen Volkes wird jedes Jahr am 10. März gedacht. Die Tibet Initiative Deutschland (TID) organisiert 2005 zum zehnten Mal zu diesem Gedenktag eine besonders eindrucksvolle Aktion: Immer mehr deutsche Städte, Gemeinden und Landkreise setzen ein Zeichen für ihre Solidarität mit Tibet und hissen am 10. März einen Tag lang die tibetische Flagge. Nahmen an der ersten Flaggenaktion 1996 zunächst 21 Kommunen teil, so ist die Zahl der Teilnehmer von Jahr zu Jahr stetig angewachsen. Vergangenes Jahr waren es 572. Dieses Mal wird erstmals die Grenze von 600 Kommunen und Landkreisen übertroffen wird. Und das gleich mit einem Sprung auf 649. Die Rede des Dalai Lama zum 10. März 2005 TID-Pressemitteilung zur Flaggenaktion am 10. März im RTF-Format oder als TXT-Datei |
![]() |
Viele teilnehmende Kommunen erläutern die Aktion auf ihren Internetseiten, zum Beispiel Westerland oder Beckum und Fischbachtal oder Hoehr-Grenzhausen. Berichte zur Aktion finden Sie auch in unserem Archiv. |
![]() |
Luxemburg: Im Großherzogtum nehmen dieses Jahr 28 der 118 Gemeinden an der Flaggenaktion teil. Das sind drei mehr als im Vorjahr. |
![]() |
Ein Blick zurück: die Rede des Dalai Lama zum 10. März 2004 |
![]() |
Externe Links: In Frankreich wehte 2004 die tibetische Flagge in rund 400 Städten und Gemeinden. 75 Kommunen in Österreich flaggten am 10. März. In Luxemburg beteiligten sich 25 Kommunen. Aus der Schweiz gab es 20 Zusagen. |
Politiker unterstützen die Flaggenaktion 2005
|
Grußworte zur Flaggenaktion 2004
(komplette Zitate per Link am Seitenende) |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Tilman Zülch (GfbV): "Ein Zeichen gegen den schleichenden kulturellen Genozid" |
Erkin Alptekin (Uighuren): "Gebt der tibetischen Flagge ihren rechtmäßigen Platz!" |
Der Hintergrund der Flaggenaktion
|
Die Gestaltung der Flaggenaktion |
Um es Ihnen zu erleichtern, die Flaggenaktion in Ihrer Stadt oder Gemeinde vorzubereiten und interessant und informativ zu gestalten, stellen wir Ihnen einige Anregungen und Materialien zur Verfügung. Weitergehende Informationen und Kontakte können Sie über die Bundesgeschäftsstelle der TID erhalten. Dort kann auch Material für Info-Stände bestellt werden. Den lokalen Bezug stellen gerne die 27 TID-Regionalgruppen her, von denen vermutlich auch eine in Ihrer Nähe angesiedelt ist.
|
Für die Dokumentation der Flaggenaktion suchen wir Online-Artikel und Zeitungsausschnitte zum 10. März. Bei der großen Zahl der Teilnehmer, ist die Medienlandschaft unübersichtlich. Deshalb sind wir für jeden Text dankbar, der uns möglichst im Original oder als reproduzierbare Kopie mit Quellenangabe an die Koordinierungsstelle geschickt wird. Vielen Dank! |
"Ich glaube wirklich, dass einzelne Menschen in der Gesellschaft etwas verändern können. Da Phasen großen Wandels, wie die gegenwärtige, so selten sind in der Geschichte der Menschheit, ist es an jedem von uns, unsere Zeit bestmöglich zu nutzen, um eine glücklichere Welt zu schaffen."
Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama |
![]() |
Was die Politiker zu Tibet und der Flaggenaktion sagen: |
![]() Von dem Bundestagsabgeordneten Rudolf Bindig (SPD) erreichte uns zum 10. März 2004 folgendes Grußwort. Der Fraktionssprecher für Menschenrechte schreibt: Die Freilassung der singenden Nonne Phuntsog Nyidrol nach 15-jähriger Haft ist eine gute Nachricht. Sie würde noch froher stimmen, wenn das dahinter stehende politische Kalkül nicht so offensichtlich wäre. Mit dieser diplomatischen Charme-Offensive will die chinesische Regierung internationale Kritik abwehren. Zeitgleich mit der Freilassung der tibetischen Nonne erschien nämlich der Menschenrechtsbericht des US State Department, der die Situation in Tibet massiv kritisierte. Darüber hinaus naht die Tagung der UN-Menschenrechtskommission, in der alle Jahre wieder um die Einbringung einer China-kritischen Resolution gerungen wird. Die Fakten lassen sich jedoch nicht beschönigen: Die Menschenrechtssituation in Tibet ist äußerst besorgniserregend, und das öffentliche, religiöse und kulturelle Leben ist völlig unter der Kontrolle Pekings. Das Todesurteil für Tenzin Deleg Rinpoche besteht nach wie vor, und der mit großen Erwartungen begonnene Dialog zwischen der chinesischen Regierung und den Gesandten des Dalai Lama tritt auf der Stelle. In einer solchen Situation ist es um so wichtiger, dass der gewaltfreie Weg des Dalai Lama und des tibetischen Volkes durch internationale Solidarität gestützt und Flagge für Tibet gezeigt wird. Ich wünsche der Initiative eine rege Beteiligung der Kommunen am 10. März." |
![]() Von dem Bundestagsabgeordneten Thilo Hoppe (Bündnis 90 / Die Grünen) erreichte uns zum 10. März 2004 dieses Schreiben. Der entwicklungspolitische Fraktionssprecher sagt: "Die Menschenrechte sind unteilbar. Sie haben auch für die Tibeter zu gelten, denen noch immer von der chinesischen Administration elementare Menschenrechte vorenthalten werden. Ich begrüße sehr, dass am 10. März zahlreiche Städte und Gemeinden die tibetische Flagge hissen und damit an den Aufstand der Tibeter vom 10. März 1959 gegen die chinesische Besatzung erinnern. Sie setzen damit ein Zeichen der Solidarität auch mit dem Dalai Lama, der sich in bewundernswerter Ausdauer und betont gewaltfrei für die Rechte der Tibeter einsetzt. Als Mitglied des Menschenrechtsausschusses des Deutschen Bundestages schließe ich mich dem Appell an die chinesische Führung an, so schnell wie möglich einen ernsthaften Dialog mit dem Dalai Lama aufzunehmen und die Situation der Menschen in Tibet nachhaltig zu verbessern." |
![]() Der Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk, MdB (CSU), schickte uns zum 10. März 2004 folgendes Grußwort: "Die Aktion 'Eine Flagge für Tibet' zum Gedenken an den Jahrestag des tibetischen Volksaufstandes, die im vergangenen Jahr nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern auf große Resonanz gestoßen ist, ist eine wichtige Geste der Solidarität mit dem tibetischem Volk. Darüber hinaus dürfen wir aber in unseren Bemühungen nicht nachlassen, den notwendigen Dialog zwischen S.H., dem Dalai Lama und der chinesischen Führung über eine dauerhafte Lösung der Tibet-Frage zu unterstützen. Der Deutsche Bundestag verfolgt aufmerksam die Politik der Volksrepublik China gegenüber Tibetern in der Autonomen Region Tibet und den tibetisch besiedelten Provinzen. In seinen interfraktionellen Anträgen hat der Deutsche Bundestag 1996 und 2002 seine Sorge über die Lage der Menschenrechte in Tibet formuliert. Da es sich bei der Tibet-Problematik um ein gemeinsames europäisches Anliegen handelt, appelliert der Deutsche Bundestag an die Parlamente der Mitgliedsländer der Europäischen Union sowie an das Europäische Parlament und fordert die Europäische Union und die Regierungen ihrer Mitgliedsländer auf, sich bei bilateralen Kontakten mit China für eine baldige Aufnahme eines Dialogs zwischen dem Dalai Lama und der chinesischen Führung einzusetzen. Für eine dauerhafte politische Lösung hält der Deutsche Bundestag den mehrfach vom Dalai Lama angeregten direkten Dialog über die Lage Tibets für unverzichtbar. Es wäre für China und die in China beheimateten Menschen ein großer Gewinn, wenn der Dialog über die Lage in Tibet alsbald beginnen und zu einer dauerhaften politischen Lösung führen würde." |
![]() Von der Bundestagsabgeordneten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, MdB (FDP), schickte erreichte uns dieses Grußwort zum 10. März 2004. Die Bundesministerin a.D. und europapolitische Fraktionssprecherin schreibt: "Zum neunten Mal wird am 10. März diesen Jahres die Aktion 'Flagge für Tibet' stattfinden. Diese Aktion erinnert nicht nur an den Aufstand der Tibeter am 10. März 1959 gegen die unrechtmäßige Besetzung durch China, sie will insbesondere auch auf die andauernde Unterdrückung des tibetischen Volkes aufmerksam machen und Solidarität mit den Tibetern zum Ausdruck bringen. Immer noch werden ihnen wichtige Grundrechte, wie z. B. das Recht auf freie Religionsausübung verwehrt und kommt es zu inakzeptablen Menschenrechtsverletzungen. Die Erwartung einer gewissen Entspannung der Situation, nachdem im September 2002 und im Mai 2003 zwei Delegationen des Dalai Lama in Lhasa und Peking empfangen wurden und mehrere politische Gefangene freigelassen wurden, hat sich leider nicht erfüllt. Der Wunsch des Dalai Lama, eine dritte Delegation im Spätsommer 2003 zu entsenden, den Dialog weiter zu fördern, wurde von der chinesischen Regierung nicht beantwortet. Dies bedeutet einen großen Rückschritt in der Annäherung zwischen den beiden Parteien. Ich hoffe, dass auch in diesem Jahr die Zahl der teilnehmenden Städte, Gemeinden und Landkreise in Deutschland und in der ganzen Welt wieder wachsen wird und damit ein Beitrag auf dem Weg zu einer größeren Selbstbestimmung des tibetischen Volkes geleistet werden kann." |
![]() Vom Präsidenten der Tibet Intergroup des Europäischen Parlaments, dem Europaabgeordneten Thomas Mann von der christdemokratischen Europäischen Volkspartei (EVP) erreichte uns folgende Pressemitteilung: "Am 10. März 1959 demonstrierten unzählige Tibeter in Lhasa gegen die Besetzung ihres Landes durch China. Bei der Niederschlagung der Proteste wurden 87.000 Tibeter getötet. Zum 45. Mal gedenken Menschen auf der ganzen Welt am 10. März 2004 dieses Ereignisses. Ich rufe die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in den Städten und Regionen der Europäischen Union dazu auf, ein Zeichen der Solidarität mit dem seit Jahrzehnten unterdrückten tibetischen Volk zu setzen und die tibetische Flagge an offiziellen Masten zu hissen. Die Tibet-Frage ist hoch aktuell - das hat auf europäischer Ebene die große Resonanz auf das Tibet-Forum im November 2003 gezeigt: Der Einladung der Tibet Intergroup nach Brüssel folgten über 200 Parlamentarier, Botschafter und Vertreter von NGOs aus Europa, Asien und den USA. Im Januar 2004 stand Paula Dobriansky, Staatssekretärin im US-Außenministerium und zuständig für Tibet-Fragen, in Brüssel Rede und Antwort. Tibet braucht nach wie vor unsere Unterstützung. Kein Tag ist dafür besser geeignet als der 10. März 2004!" |
Tilman Zülch (GfbV): "Ein Zeichen gegen den schleichenden kulturellen Genozid"
Der Generalsekretär der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Tilman Zülch, hat uns folgendes Grußwort zukommen lassen: "Wenige Wochen vor der alljährlich in Genf tagenden Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen haben die chinesischen Behörden Ende Februar die tibetische Nonne Phuntsog Nyidrol nach 15 Jahren aus der Haft entlassen, um den Anschein einer Verbesserung der Menschenrechtslage in Tibet zu erwecken. Die chinesischen Machthaber lassen nichts unversucht, um international einer Verurteilung wegen der schweren Menschenrechtsverletzungen zu entgehen. Doch die Lage der Menschenrechte in Tibet ist noch immer äußerst besorgniserregend. Fast jeden Monat wird über neue Verhaftungen berichtet. Noch schwerwiegender sind die Folgen der von Peking betriebenen Sinisierung Tibets. Im Rahmen der Wirtschaftsförderung und der Entwicklung werden immer mehr Chinesen in Tibet angesiedelt. Setzte China 1959 seinen absoluten Herrschaftsanspruch mit Waffengewalt gegen die tibetischen Demonstranten durch, so geht es heute viel subtiler vor. Im Zuge der wirtschaftlichen Erschließung verändert sich das Leben in Tibet grundlegend. Nur wenige Tibeter profitieren von dem Umbruch, der vor allem den neu zugezogenen chinesischen Siedlern zugute kommt. Die traditionelle Gesellschaft und Kultur Tibets geht dabei unter. Daher ist es wichtig mit der Flaggenaktion ein Zeichen zu setzen gegen den schleichenden kulturellen Genozid in Tibet, den allzu viele Staaten in aller Welt ignorieren oder herunterspielen." |
Erkin Alptekin: "Gebt der tibetischen Flagge ihren rechtmäßigen Platz!"
Vom Sprecher der internationalen Lobby des - ebenfalls von China unterdrückten - Volkes der Uighuren und früheren Vorsitzenden der UNPO (Organisation nichtrepräsentierter Völker und Nationen), Erkin Alptekin, erreichte uns folgende Pressemitteilung: "Im Namen der außerhalb ihrer Heimat lebenden Uighuren gedenke ich in tiefer Ehrfurcht des 45. Jahrestags des tibetischen Nationalaufstands. Mit meinen tibetischen Brüdern und Schwestern bete ich für die Seelen der zigtausend tibetischen Männer, Frauen und Kinder, die während des Nationalaufstands abgeschlachtet wurden. Ehrfürchtig rufe ich meinen Schicksalsbrüdern und -schwestern ins Gedächtnis, dass die Seelen der zahlreichen tibetischen Märtyrer niemals ihren Frieden finden werden, wenn und solange wir nicht vollenden, was sie begonnen haben. Die tibetische Nationalflagge, die jahrhundertelang über Tibet geweht hat, muss wieder ihren rechtmäßigen Platz einnehmen." |
|
URL dieser Seite: https://tibetflagge.net